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Mehrsprachige Erziehung – 5 Dinge, die du wissen solltest

Ein Gastbeitrag von Dani Cullen, Sprachtherapeutin und Elterncoach


Wenn Eltern ihre Kinder mehrsprachig erziehen möchten, ist das oft mit großen
Unsicherheiten verbunden: Was muss ich beachten? Verwirre ich mein Kind damit vielleicht?
Kann mein Kind dann gar keine Sprache so richtig?
Diese fünf Dinge musst du wissen, damit die Mehrsprachigkeit gelingt:

1. Mehrsprachig aufzuwachsen verwirrt dein Kind nicht

Dieser Mythos basiert er auf der Annahme, dass das kindliche Gehirn nur eine Sprache verarbeiten kann und die Mehrsprachigkeit etwas ist, das ungewöhnlich ist und Kinder besonders herausfordert. Tatsächlich ist die Mehrsprachigkeit aber die Norm – zumindest international gesehen. Mehr als 50 Prozent der Kinder weltweit wachsen mit mindestens zwei Sprachen auf. In Deutschland sind es nur 20 Prozent.

2. Mehrsprachige Kinder fangen nicht später mit dem Sprechen an.


Zweisprachige und mehrsprachige Kinder erreichen die gleichen sprachlichen Meilen- und Grenzsteine in ihrer Sprachentwicklung wie einsprachige – das konnten Untersuchungen zeigen. Weil aber auch dieser Mythos sich hartnäckig hält, erhalten Kinder, die mit mehr als einer Sprache aufwachsen, oft deutlich später Unterstützung beim Spracherwerb, z. B. in Form einer sprachtherapeutischen Behandlung oder alltagsintegrierter Sprachförderung. Wenn dein Kind mit 24 Monaten noch keine Wörter zu Zweiwortäußerungen kombiniert, braucht es deine Unterstützung, um sprechen zu lernen. Da die sprachsensible Phase, in der das kindliche Gehirn besonders empfänglich für sprachlichen Input ist, nur bis zum 3. Geburtstag verläuft, ist es wichtig, dass du nicht abwartest – auch, wenn dein Kind mit mehr als einer Sprache aufwächst.
Für mehr Informationen dazu, wie du dein Kind unterstützen kannst, sprechen zu lernen,
klick hier.

3. Sprich in deiner Herzenssprache mit deinem Kind.


Sprich die Sprache mit deinem Kind, in der du dich am wohlsten fühlst. Wenn dir wichtig ist, dass dein Kind die Umgebungssprache lernt, ist wichtig, dass dein Kind damit viel in Berührung kommt. Aber dieser sprachliche Input muss nicht von dir kommen. Auch in der KiTa, im Umgang mit den Nachbarskindern und bei Freizeitaktivitäten kann dein Kind diese Sprache lernen. Wenn du dich in dieser Sprache nicht wohl fühlst, wirst du sie deinem Kind nicht vermitteln können. Sprich also in deiner Herzenssprache mit deinem Kind.

4. Sprachmischen ist in Ordnung


Lange Zeit wurde Eltern empfohlen, immer streng bei einer Sprache zu bleiben. Nun konnten Studien beweisen, dass Sprachmischen nicht nur kein Problem darstellt, sondern ein ganz normaler Teil der Mehrsprachigkeit ist. Das sogenannte ‘Codeswitching’ ist unbedenklich. Sowohl wenn du mal zwischen Sprachen wechselst (oder sie sogar in einem Satz vermischst) als auch wenn du das bei deinem Kind beobachtest. Es zeigt, dass dein Kind kreativ mit Sprache umgehen kann. Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass dein Kind dann keine der beiden Sprachen so richtig lernt. Kinder verstehen recht früh, mit welchen Gesprächspartner*innen sie Sprachen vermischen können und wann sie besser bei einer Sprache bleiben.

5. Eine positive Einstellung gegenüber allen Sprachen ist wichtig


Versuche, es nicht persönlich zu nehmen, wenn dein Kind dir nicht in deiner Herzenssprache antwortet. Es ist wichtig, dass du und alle anderen Bezugspersonen deines Kindes eine positive Einstellung gegenüber allen Sprachen haben. So kann dein Kind sich in seiner Mehrsprachigkeit gesund entwickeln und fühlt sich nie unter Druck gesetzt, eine Sprache zu sprechen, die es selbst nicht für die Situation gewählt hätte.

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