FAQ

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Ertrinkungsunfälle im Kindesalter

Das Ertrinken ist leider immer noch die zweithäufigste verletzungsbedingte Todesursache bei Kindern.  Aus der Statistik der DLRG (Deutsche Lebens Rettungs-Gesellschaft) geht hervor, dass im Jahr 2021 17 Kinder zwischen null und zehn Jahren ertranken. Das sind zwar sechs weniger als im Jahr davor, bei den 11- bis 20-Jährigen gab es jedoch einen Anstieg von 26 auf 30 Todesfälle. 

Leider wird gleichzeitig beobachtet, dass in Deutschland immer weniger Kinder schwimmen können. Eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 ergab, dass 60% aller 10-jährigen nicht schwimmen können. Insbesondere die Rückschritte während der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schließungen der Schwimmbäder müssen dringend wieder aufgeholt werden. 

Schwimmen lernen

Dabei wird  von der DLRG empfohlen, dass Kinder ab ca. 5 Jahren schwimmen lernen und bis zum Ende der Grundschulzeit sicher schwimmen können sollten. Natürlich ist jedes Kind anders, vielleicht will und kann euer Kind etwas früher mit dem Schwimmenlernen beginnen, vielleicht ist es mit 5 Jahren aber auch noch nicht so weit. Da ist die körperliche und geistige Entwicklung eures Kindes entscheidend, jedoch sind die 5 Jahre ein guter Richtwert. Kinder unter 5 Jahren sollen gerne mit Personen, die selbst gut schwimmen können, im Wasser spielen und schwimmen üben. Das hilft, dass sich bei euren Kindern die Angst vor Wasser abbaut bzw. sich erst gar keine aufbaut.

Wo und Warum ertrinken Kinder?

Die meisten Ertrinkungsunfälle, insbesondere bei den Säuglingen und Kleinkindern, ereignen sich im privaten Umfeld: Gartenteiche, Badewannen, Regentonnen, Planschbecken oder Pools. Ältere Kinder ertrinken häufiger in Badeseen, Schwimmbädern oder im Meer.

Bei Säuglingen besteht die besondere Gefahr darin, dass sie beim Eintauchen des Gesichts in Wasser reflektorisch ihre Stimmritze schließen. So kann es leider dazu kommen, dass Säuglinge in einer Pfütze ertrinken können. Zudem verlieren sie und Kleinkinder rasch die Orientierung im Wasser und können sich nicht selbst retten. Anders als Erwachsene, ertrinken Kinder leise, das heißt, sie schreien nicht und wedeln nicht mit den Armen um Hilfe. 

Das aller Wichtigste: Die Prävention

Das wichtigste bei Ertrinkungsunfällen ist die Prävention, also die bestmögliche Vermeidung von Unfällen. Lasst eure Kinder niemals unbeaufsichtigt im Wasser. Säuglinge und Kleinkinder bitte auch niemals alleine in der Badewanne oder im Planschbecken sitzen lassen. Auch nicht um kurz etwas zu holen, das Telefon zu beantworten oder um die Tür zu öffnen

Sorgt für eine kindersichere Umgebung in eurem Garten, zäunt oder deckt Gartenteiche, Pools oder auch Regentonnen oder Wassereimer ab.

Macht eure Kinder frühzeitig mit dem Element Wasser vertraut, zunächst spielerisch und später (spätestens mit 5 Jahren) solltet ihr auch Schwimmen üben. Entweder ihr macht das selber oder ihr bucht einen Schwimmkurs in einem nahegelegenen Schwimmbad eurer Wahl.

Was tun bei einem Ertrinkungsunfall?

Wenn es aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Ertrinkungsunfall kommt, zieht das Kind umgehend aus dem Wasser. Überprüft die Atmung des Kindes. Wenn das Kind noch atmet, dreht ihr es in die stabile Seitenlage und ruft die 112 an. Überprüft dann regelmäßig die Atmung eures Kindes. Achtet dann darauf, dass das Kind nicht auskühlt,  lasst euch ggf. eine Decke bringen.

Wenn ihr keine Atmung feststellen könnt, beginnt ihr mit der Wiederbelebung (Reanimation). Das heißt 5 Beatmungen zu Beginn und dann im Rhythmus 30:2 (Thoraxkompression : Beatmung) fortfahren mit der Reanimation. Seht euch hierfür am besten unsere Videos zur Reanimation in unserem “Erste Hilfe Kurs bei Kindernotfällen” an.

Eure Kim und Milena

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