FAQ

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Wie verläuft die Sprachentwicklung in den ersten Lebensjahren?

Ein Gastbeitrag von Dani Cullen, Sprachtherapeutin und Elterncoach

Der Spracherwerb ist ein komplexer Prozess. Anders als beim Erlernen einer Fremdsprache als Jugendliche oder Erwachsene müssen Kinder keine Vokabeln und Grammatikregeln auswendig lernen. Vielmehr müssen sie das Konzept von Kommunikation und Sprache für sich entdecken und dann – langsam aber sicher – aus dem Sprachangebot im Umfeld die wichtigen Informationen herausfiltern: Was bedeutet welches Wort? Wie spricht man welchen Laut aus? Und in welcher Reihenfolge reiht man Wörter aneinander? Zum Glück ist die Fähigkeit zum Spracherwerb angeboren!

Wie entdecken Kinder Sprache? Und was bedeutet das überhaupt?

Kinder wissen intuitiv, dass sie die Aufmerksamkeit von anderen einholen müssen, damit ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Babys schreien, wenn sie etwas brauchen. Die Bedürfnisse werden mit zunehmendem Alter komplexer und bald reicht das Schreien nicht mehr aus, um genau das zu bekommen, was man möchte.

Kinder müssen also entdecken, dass sie mit Sprache etwas erreichen können:

Wenn ich auf etwas zeige, bekomme ich es vielleicht. 

Wenn ich etwas nicht möchte, muss ich mit dem Kopf schütteln.

Wenn ich Papa ansehe und ‘Ball’ sage, dann bringt Papa den Ball.

Sprachentwicklung in den ersten sechs Lebensmonaten

Dass Kinder mit sechs Monaten bereits benannte Gegenstände oder Personen ansehen, zeigt, dass sie ein grundlegendes Sprachverständnis entwickelt haben. Mit dem Gurren und Schmatzen testen sie aus, welche Geräusche sie mit ihrem Mund machen können und wie sich das anfühlt. Der Blickkontakt ist eine wichtige Fähigkeit, die früh erlernt wird. Sie wird später zur Grundlage von gelungener Kommunikation.

Das können die meisten Kinder mit sechs Monaten:

  • folgt Zeigegeste mit Blick
  • betrachtet benannte Gegenstände/Personen
  • macht Geräusche (Gurren/Schmatzen)
  • gebraucht Stimme, um Aufmerksamkeit zu bekommen
  • wendet sich Geräuschen zu
  • sucht Blickkontakt und lächelt

Sprachentwicklung bis zum ersten Geburtstag

In der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres beginnen Babys, Silben aneinander zu reihen und imitieren zunehmend die Sprache und Gestik der Eltern. Sie reagieren auf ihren eigenen Namen und beginnen, einfache Gesten auch von sich aus zur Kommunikation zu verwenden. Sie bringen und zeigen Gegenstände, über die sie mehr erfahren wollen. Meist kommt das erste Wort rund um den ersten Geburtstag.

Folgendes können die meisten Kinder mit 12 Monaten:

  • verwendet Gesten (z. B. Winken für ‘Hallo’)
  • versucht, Wörter und Gestik nachzuahmen
  • erstes Wort
  • bringt und zeigt Gegenstände

Sprachentwicklung bis 18 Monate

Das Sprachverständnis wächst weiter und Kinder befolgen nun schon einfache Aufforderungssätze wie: “Hol deine Schuhe!”. Es kommen neue Wörter hinzu, die aber häufig noch falsch ausgesprochen werden. Oft handelt es sich auch um Lautmalereien. Im Durchschnitt sprechen Kinder mit 18 Monaten circa 50 Wörter. Keine Sorge, falls dein Kind das noch nicht erreicht. Der Grenzstein liegt bei zehn Wörtern – diesen sollte dein Kind mit 18 Monaten erreichen.

Das können die meisten Kinder mit 18 Monaten:

  • verwendet mindestens 10 Wörter
  • imitiert Wörter
  • Lautmalereien (z. B. “wauwau” für Hund, “tatütata” für die Feuerwehr)
  • zeigt auf Körperteile nach Benennen
  • einfache Rollenspiele (z. B. Tiere füttern)

Sprachentwicklung bis 24 Monate

Inzwischen wächst der Wortschatz durch natürliche Imitation weiter. Kinder im Alter von 24 Monaten sprechen zwischen 50 und 350 Wörtern und beginnen nun auch, Wörter zu Zwei-Wort-Äußerungen zu kombinieren. Das Sprachverständnis ist nun so ausgeprägt, dass Kinder zweischrittige Anweisungen befolgen können.

Diese Grenzsteine erreichen die meisten Kinder mit 24 Monaten:

  • verwendet mindestens 50 Wörter
  • kombiniert Wörter zu kurzen Sätzen (z. B. “Ball da”)
  • führt zweischrittige Anweisungen aus (z. B. “Geh an die Garderobe und hol deine Schuhe.”)

Machst du dir Sorgen um die Sprachentwicklung deines Kindes? Schau auf meiner Seite vorbei – gerne verhelfe ich dir zu mehr Klarheit und zeige dir, wie du dein Kind ganz unkompliziert fördern kannst.

Deine Dani

Ein Artikel von:

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